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Der Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte,
einer der schönsten Plätze Europas - über 300 Jahre alt.

Der rund 3,3 Hektar große Platz liegt inmitten des ehemaligen Stadtviertels Friedrichstadt.
Er nimmt drei der Karrees ein und wird begrenzt durch die Französische Straße im Norden,
Charlottenstraße im Westen, Mohrenstraße im Süden und Markgrafenstraße im Osten.
Die Jäger- und die Taubenstraße werden durch den Platz unterbrochen (Fußgängerzone).


In der Nähe befinden sich die Botschaftsgebäude von Belgien, Griechenland, Irland
und Slowenien, auch das Gebäude des Deutschen Städtetags.


Zu erreichen ist der Platz vom
U-Bahnhof Friedrichstraße mit der U6 in Richtung Alt-Mariendorf
oder
vom
U-Bahnhof Alexanderplatz mit der U2 in Richtung Ruhleben
bis zur
U-Bahnstation Stadtmitte bzw. Hausvogteiplatz und kurzem Fußweg.


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*) Beschreibung aus dem Jahr 1900:                                       

.......und mit dem ehemaligen Gendarmenmarkt, dem jetzigen Schillerplatze,
der den deutschen und französischen Dom ( 1705 erbaut ) mit den beiden schönsten Türmen Berlins,
sowie Schinkels prächtiges Schauspielhaus umschließt, das schönste und bedeutungsvollste Stück der
deutschen Kaiserstadt.
Von hier aus hat sich in immer größeren Kreisen die Residenz ausgereckt und ausgestreckt;
von hier aus schoben sich die Häusermassen nach allen Seiten vor;
hier zeigt sich das öffentliche Leben am fieberhaftesten, von hier aus durchzucken die Nachrichten
bedeutender Ereignisse die ganze Stadt und veranlassen die Bevölkerung nach diesen Viertel zu strömen.

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Deutscher Dom am Gendarmenmarkt
Deutscher Dom an der Südseite des Gendarmenmarktes.

An der rechten Seite
angeschlossen ist der Hauptraum der ehemaligen Neuen oder Deutschen Kirche,

über der sich
ebenfalls eine runde Kuppel wölbt, mit einem Durchmesser von rund 23 Metern.

Der Bau mit dem Kuppelturm dient seit seiner umfassenden Rekonstruktion in den späten 1990er Jahren
als Ausstellungsort für den Deutschen Bundestag.
Seit 2002 beherbergt er auf fünf Ebenen die Parlamentshistorische Ausstellung.

Rechts, in der Mitte des Platzes der beiden Turmbauten, steht das Konzerthaus Berlin (Königliches Schauspielhaus).

Hinter dem Deutschen Dom steht das 8-stöckige Hilton Hotel.
Foto im April 2003 vom Außenrundgang der Kuppel des Französischen Doms aufgenommen.
Geöffnet bis Oktober, zwischen 11:00 und 19:00 Uhr.

Auf dem Platz, die im Aufbau befindliche Filmkulisse für die Neuverfilmung
des Klassikers "In 80 Tagen um die Welt",
die von den Filmstudios Babelsberg durchgeführt wurde.


 
Französischer Dom am Gendarmenmarkt.
Mitte des Platzes (links) steht das Konzerthaus Berlin (Königliche Schauspielhaus) und
an der Nordseite des Gendarmenmarktes
der
Französische Dom.

In dem Kuppelturmgebäude, der einen begehbaren Außenrundgang hat, befindet sich das Hugenottenmuseum.
Von 1701 bis 1705 durch Jean Louis Cayart (* 1645; 1702) und Abraham Quesnay (* 1666; 1726) erbaut.

Links angebaut ist die
Französische Friedrichstadtkirche mit dem Walmdach (dreieckige Dachfläche).

Der 70 m hohe Turm wurde nach Plänen Carl von Gontard ausgeführt, gleich dem des Deutschen Doms.
1905 wurde der Dom nach Plänen von Otto March erneuert.

1944 durch Kriegseinwirkung zerstört, von 1978 bis 1983 wieder aufgebaut.

Wegen der Kuppelform der Türme setzte sich schon bald für die beiden Kirchen
auf dem Platz die Bezeichnung "Dom" durch.


 
         
In der Französischen Friedrichstadtkirche finden Gottesdienste und Konzerte,
aber auch Tagungen der Evangelischen Akademie und anderer Veranstalter statt.

Entsprechend dem reformierten Gottesdienstverständnis ist der barocke Innenraum,
als Saalkirche, schlicht gehalten.

Der Raum wird von der Kanzel an der Ostseite, dem Ort der Verkündigung, dominiert,
darunter befindet sich der einfache Abendmahlstisch mit der Bibel, einen Altar gibt es nicht.

An der Westseite befindet sich über dem Eingangsbereich die Orgel,
welche 1985 durch die Bautzener Orgelbaufirma Hermann Eule neu eingebaut wurde.


Da es in der reformierten Tradition auch ein Bilderverbot gibt,
gibt es in der Kirche weder eine bildhafte Darstellung noch ein Kreuz.
 
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Die Geschichte der französisch-reformierten Kirche zu Berlin und Potsdam ist
untrennbar mit dem Edikt der französischen Krone vom 18. Oktober 1685 verknüpft.

In diesem Edikt von Fontainebleau wurde das Toleranzedikt von Nantes zurückgenommen
und damit die 850.000 Hugenotten
(franz. Protestanten), etwa 8 Prozent der französischen
Gesamtbevölkerung, in den Stand von geächteten Außenseitern versetzt.
Der reformierte Gottesdienst wurde verboten, die reformierten Kirchen zerstört
und nicht zum Abschwören bereite Prediger wurden des Landes verwiesen.

Trotz eines Auswanderungsverbotes flohen ca. 200.000 Protestanten in verschiedene
europäische Länder. Etwa 30.000 der Flüchtlinge wurden in Preußen, Brandenburg
bzw. in der Stadt Berlin aufgenommen.
Gefördert wurde diese Entwicklung durch Kurfürst Friedrich Wilhelm (der große Kurfürst),
der in seinem Einladungsedikt vom 29. Oktober 1685 den Zuwanderern eine freie,
öffentliche Religionsausübung in französischer Sprache und nach reformierter amtlicher
Form des kirchlichen Gottesdienstes gestattete.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) sank die Zahl der Einwohner Berlins dramatisch
von 100.000
auf etwa 6.000.
Unter der Regierung des Großen Kurfürsten (1640-1688) stieg sie wieder auf 20.000, vor allem,
weil Friedrich Wilhelm nach der Wiederzulassung einer jüdischen Gemeinde mit dem Edikt
von Potsdam ( 29. Oktober 1685) auch die französischen Hugenotten ins Land geholt hatte.
6.000 von ihnen ließen sich in Berlin nieder, vor allem in der Dorotheen- und der
Friedrichstadt.

Damit war etwa jeder fünfte Berliner um 1700 von französischer Herkunft.

Die Bezeichnung "Hugenotten" wird abgeleitet von "Huguenots",
einem Spottnamen für die französischen Protestanten.

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Hugenottenmuseum im Französischen Dom
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag von 12:00 bis 17:00 Uhr


 
Schauspielhaus am Gendarmenmarkt
Konzerthaus Berlin (Königliches Schauspielhaus), 1818 - 1821 nach Plänen von K. F. Schinkel
auf den Grundmauern des 1817 abgebrannten Nationaltheaters errichtet,
eingefasst im Süden (links) vom Deutschen Dom und
im Norden (rechts) vom Französischen Dom.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg konnte das historische Bild der äußeren Gestalt des Gebäudes
wiederhergestellt werden:
 
Die Sandsteinfassade und der Skulpturenschmuck mit den "neun Musen" auf den Giebelspitzen
des Portikus (Säulenhalle) und den beiden Seitenflügeln,
die Figurenzyklen in den vier großen Reliefs der dreieckigen Giebelflächen (Tympana)
mit der "Geschichte der Niobe
(Mythologie)", dem "Bacchanal (Bacchusfest - Weinfest - im antiken Rom)"
und der "
Befreiung der Eurydike durch Orpheus",

Apollo im vom Greifen gezogenen Streitwagen - Konzerthaus Berlin.
dem in Kupfer getriebenen
Apollo im von Greifen (
geflügeltes Fabeltier, halb Adler - halb Löwe) gezogenen Streitwagen,
dem Pegasus (
geflügeltes Pferd) auf der Rückseite und den vier Opferschalen auf dem Dach des Theatersaales,
konnten restauriert beziehungsweise nach altem Vorbild neu angefertigt werden.

Ebenso die auf den Seitenwangen
der großen Freitreppe vor der Hauptfassade platzierten markanten Bronze-Skulpturen,

Genius auf Löwe - Konzerthaus Berlin.         Genius auf Panther - Konzerthaus Berlin.
 mit Löwe beziehungsweise Panther,
die
auf ihrem Rücken musizierende Genien tragen.

Erschaffen von dem Bildhauer Christian Friedrich Tieck,
dessen
Thema hierfür die Macht der Musik war, die selbst wilde Tiere zähmen kann.


Eingang Schauspielhaus
Portal des Königlichen Schauspielhauses, ab 1994 "Konzerthaus Berlin" genannt.
 
Die Reliefs der Giebelfelder und die Musengestaltung des Daches sowie
die
Bronze-Skulpturen auf den Seitenwangen der Freitreppe stammen von Friedrich Tieck,
das große Relief am Fronttor von J.G. Schadow.
Christian Daniel Rauch schuf den Giebel des Theatersaales.

Vor dem Schauspielhaus steht das Schillerdenkmal, 1871 von Reinhold Begas geschaffen.

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Nach der Märzrevolution 1848 tagte im Gebäude der Singakademie ( heute Maxim Gorki Theater - Am Festungsgraben 1 und 2 ),
vom 22. Mai bis in den Sept. 1848, die erstmals aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Preußische Nationalversammlung.
Sie sollte eine Verfassung für das Königreich Preußen ausarbeiten.

Von der Singakademie "Am Festungsgraben 1 und 2" siedelte die Versammlung in das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt über,
bis die Regierung am 9. November 1848 ihre Ausweisung in die Stadt Brandenburg verfügte.

Am 10. November 1848 traf General Wrangel mit seinen Truppen in Berlin ein und verlieh dieser Forderung ultimativ Nachdruck.

Am 5. Dezember 1848 löste eine königliche Order die Nationalversammlung auf. Die von ihr erarbeitete demokratische
Verfassung wurde vom König zwar abgelehnt, aber viele grundlegende Artikel fanden Eingang in die revidierte Verfassung von 1850,
die in Preußen bis 1918 galt.

(Inschrift einer Bronzetafel am Schauspielhaus, rechts vom Aufgang.)

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Im Schauspielhaus, der Große Saal.
Im Konzerthaus Berlin - der Große Saal.

Aus dem Dresdener Hause Jehmlich, der weltweit älteste Orgelbaubetrieb, der immer in Familienhand lag,
stammt die große Orgel,
eine der repräsentativsten Orgeln Berlins.
Sie besitzt 74 Register und 5811 Pfeifen.

 
Friedrich von Schiller (* 1759; 1805) - am 9. Mai 2015 war der 210. Todestag
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Vor über 210 Jahren, am 9. Mai 1805, starb in Weimar der am 10. November 1759 in
Marbach am Neckar geborene Dichter Friedrich von Schiller. Nur 46 Jahre wurde er alt.
Diese kurze Lebenszeit genügte ihm für seine Karriere als Dramatiker, Lyriker und Historiker,
die ihm Dichterlorbeer, Standesadel und - als Klassiker - Unsterblichkeit eintrug.

Schillerdenkmal vor dem Schauspielhaus
Auf dem Platz vor dem Konzerthaus steht das Schillerdenkmal,
1871 von Reinhold Begas gestaltet.

Der Gendarmenmarkt hieß um 1900 Schillerplatz.


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Das folgende Foto wurde mir freundlicherweise von Herrn Heyde,
aufgenommen bei einem Besuch 2002 in seiner alten Heimatstadt Berlin,
zur Verfügung gestellt.


Gendarmenmarkt - Fremdfoto Hr. Heyde
Der Gendarmenmarkt, mit Konzerthaus und Französischer Dom.



Deutscher Dom
Deutscher Dom am Gendarmenmarkt, dahinter das Hilton Hotel.
1701-08 wurde der auch unter dem Namen Neue Kirche bzw.
Deutsche Kirche bekannte Deutsche Dom nach Plänen von M. Grünberg
durch Giovanni Simonetti errichtet.


Unter Friedrich dem Großen erhielt die Kirche nach Plänen von
Carl von Gontard eine Säulenvorhalle und den 70 m hohen
Kuppelturm, gleich dem des Französischen Doms.
Der Turm stürzte während der Bauarbeiten am 28. Juli 1781 ein und musste
neu errichtet werden.

Wegen der Kuppelform der Türme setzte sich schon bald für die beiden Kirchen
auf dem Platz die Bezeichnung "Dom" durch.


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Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff
war nicht nur der königliche Baumeister Friedrichs II. , sondern auch sein Freund.
Beim Bau von Park und Schloss Sanssouci, nach den Plänen von Friedrich II., kam es zum
Zerwürfnis zwischen den Freunden.

von Knobelsdorff starb am 16. September 1753 in Berlin und wurde am 18. Sep. 1753
in der Gruft der Neuen (Deutschen) Kirche, heute Deutscher Dom,
auf dem Gendarmenmarkt bestattet.
1757 wurde nebenan sein Freund, der Hofmaler Antoine Pesne zur letzten Ruhe gebettet.

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Herzlichen Dank an Herrn Kroll aus Berlin-Tempelhof - Stadtentwicklungsamt - leitender Baudirektor,
für folgenden Hinweis:


Beim Umbau der Deutschen Kirche 1881/82 verlegte man die sterblichen Überreste der
Gräber auf einen der Friedhöfe am Halleschen Tor.
Das Grab war durch eine Marmortafel und einen Putto (kleiner Knabe) gekennzeichnet.
Diese Grabanlage fiel einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zum Opfer und ist danach von
einer Straße überbaut worden.

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Auf dem Kirchhof Jerusalem und Neue Kirche II, im West-Berliner Bezirk Kreuzberg
vor dem Halleschen Tor - Zugang von der Zossener Straße -
erinnert "nur" ein einfacher weißer Gedenkstein aus Marmor,
ein Epitaph
- Gedächtnismal, das nicht identisch mit der Grabstelle ist -

Grabstelle von Knobelsdorff und Pesne
als Ehrengrab (?) - bis 2014 (!) - des Landes Berlin
an Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (* 1699; † 1753),
Architekt Friedrichs II., Gartengestalter sowie Maler
und
Antoine Pesne (* 1683; † 1757), Historien- und Bildnismaler sowie auch
Bildhauer am Hofe Friedrichs I. und II.

Foto: Februar 2008

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Das barocke Wohnhaus, von Knobelsdorff 1750 erbaut - in dem er aber nie gewohnt hat -
steht noch am Alten Markt in Potsdam, rechts neben dem Alten Rathaus.

Die Arbeiten von Pesne können heute noch, u.a. auch am Schloss Sanssouci,
bestaunt werden.

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Gegenüber dem Konzerthaus steht u.a. das Gebäude der ehemaligen "Preußischen Seehandlung".

Das alte Gebäude von 1777 der Preußischen Seehandlung - vormals, 1735, "Domestikenhaus" für Beamte des Hofes,
wurde 1901 für die ehemalige "Preußische Staatsbank" abgerissen und umgebaut.

 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das nicht zerstörte Haus wieder hergerichtet; 1946 wurde in Deutschland
das Gebäude
als "Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin" wiedereröffnet und setzte
zumindest teilweise die Tradition der "Preußischen Akademie der Wissenschaften" fort.

Zu den Wissenschaftlern die im Laufe der Zeit an der
"
Preußischen Akademie der Wissenschaften"
gewirkt haben gehören unter anderen
Franz Karl Achard
, Andreas Sigismund Marggraf,
Leonhard Euler, Albert Einstein, Jacob und Wilhelm Grimm,
Alexander und Wilhelm von Humboldt, Max Planck und Rudolf Virchow.

1972 erfolgte die Umbenennung von "Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin"
in "Akademie der Wissenschaften der DDR".

Zu DDR-Zeiten hieß dann der Gendarmenmarkt - ab 16. August 1950 - Platz der Akademie.


Akademie der Wissenschaften - am Gendarmenmarkt.

Die "Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften" am Gendarmenmarkt
ist eine 1992 durch Staatsvertrag zwischen den Bundesländern
Berlin und Brandenburg neu gegründete Wissenschaftsakademie.


 
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Angaben der Erbauer und Jahreszahlen auf dieser Seite, stammen
zum Teil aus dem "Falk Plan", Berlin mit Potsdam
bzw. gängigen Lexika,
*) sowie dem Buch
"Die Provinz Brandenburg", vom Julius Klinkhardt Verlag,
aus dem Jahre 1900.

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Berliner BZ Foto-Bärchen
  
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